Das Mikrobiom ist die Gemeinschaft aller Mikroorganismen in unserem Darm. Zusammen leben dort etwa zwei Kilogramm Bakterien, Viren, Hefen und Einzeller, wobei die Bakterien die Hauptrolle spielen. Bakterien wurden früher dem Pflanzenreich zugeordnet, und so wird für das Mikrobiom bis heute der Begriff Darm-„Flora“ verwendet. Von Geburt an wandelt sich das Mikrobiom und orientiert sich dabei kontinuierlich an unserer Umwelt, was unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann. Probiotika sollen uns dabei unterstützen, eine gesunde Darmflora zu erhalten oder wiederherzustellen.

Helfen Probiotika wirklich gegen Verdauungsbeschwerden?

Geheimnisvoller Teil unserer Natur und Gesundheit

Das Mikrobiom ergänzt im Allgemeinen den geregelten Ablauf vieler Körperfunktionen. Ihm wird eine Mitwirkung auf viele Körperfunktionen zugeschrieben, darunter

  • Gesunde und ausgeglichene Verdauung
  • Intaktes Immunsystem und direkte Abwehr von Krankheitserregern
  • Balance im Vitamin- und Energiestoffwechsel
  • Geschickte Kommunikation mit allen Körperzellen, damit gewisse Signale (möglichweise auch Hunger-/Sättigung) abgestimmt werden können.
Vom Mikrobiom ausgehend können aber auch Beschwerden und Krankheiten auftreten, die von Durchfall und Blähungen bis hin zu chronischen Darmerkrankungen oder Adipositas reichen. Das Mikrobiom kann möglicherweise sogar in Zusammenhang mit unserer psychischen Verfassung, dem Verlauf von Entzündungen oder Krebs stehen. Zu großen Teilen steht die wissenschaftliche Forschung vor dem bekannten Henne-Ei-Problem: Über die Rolle das Darm-Mikrobioms bei der Entstehung von Krankheiten und ob es Ursache oder Folge eines Krankheitsbildes ist, gibt es derzeit nur wenige gesicherte Aussagen.

Individueller als ein Fingerabdruck

Je nach dominierendem Bakterienstamm im Darm gibt es eine grobe Einteilung in drei Enterotypen. Die individuelle Ernährungsweise, aber auch Krankheiten wie Darmentzündungen sollen ihren Ursprung in einem unausgeglichenen Mikrobiom haben. In manchen Fällen werden sogenannte Mikrobiota-Transplantationen empfohlen, um den eigenen Enterotypen zum Gesünderen zu verändern. Das Konzept der Enterotypen ist jedoch wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Die Erbinformation der Darmbakterien kann sich von Mensch zu Mensch stärker unterscheiden als die DNA in unseren Körperzellen. Es gibt unzählige Einflussgrößen auf die Darmflora: Geburt, Stillen, Küssen, Essen oder der Lebensstil verändern immer wieder ihre Zusammensetzung – unser Mikrobiom ist somit im Laufe unseres Lebens ständig im Wandel. Welche Faktoren gibt es noch und wie stark können wir tatsächlich selbst auf unser Mikrobiom einwirken? Können oder sollen wir es in eine Bahn lenken, um gesund zu bleiben oder werden, und wie hilfreich sind Nahrungsergänzungen wirklich? Viele Fragen wie diese wollen erst noch beantwortet werden – aber dafür gilt es noch viel zu erforschen.

Können Probiotika Ungleichgewichte des Mikrobioms regenerieren?

Medikamente und andere Einflüsse können die Darmflora akut stören, wodurch es zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall kommen kann. Naheliegend ist dann der Gedanke, bei der Regeneration nachzuhelfen, damit es (und sein Besitzer) schnell wieder auf die Beine kommt. Häufig wird dann zur Einnahme von Bakterienstämmen geraten, die schnell wieder für eine Überzahl der erwünschten Darmbakterien sorgen sollen. In vielen Fällen können die verabreichen Probiotika die Verdauungsbeschwerden lindern, aber dennoch sind sie nicht für jeden eine LösungUntersuchungen zeigen, dass sich die Bakterienstämme manchmal nicht ansiedeln können und ungenutzt wieder ausgeschieden werden. In diesem Fall schaden Probiotika zwar nicht, haben aber auch keinen besonderen Nutzen. Es kann aber auch noch schlimmer kommen: Einer israelischen Studie zufolge können Probiotika die Regeneration der Darmflora sogar negativ beeinflussen und damit das Gegenteil von dem erreichen, was sie sollten. Für die Regeneration der individuellen Darmflora gibt es also noch kein Patentrezept.

Probiotika als Schutzschild gegen Keime?

Probiotika gelten als „natürliche Feinde“ gegen krank machende Keime und sollen das Darmmilieu für sie unattraktiv machen. Das gesunde Mikrobiom ist ein eigenes Ökosystem, das sich selbst reguliert und an die Gegebenheiten anpasst. In einem ausgeglichenen Mikrobiom sind gesundheitsfördernde Organismen in der Überzahl und schützen das Verdauungssystem. Probiotika sollen uns dabei helfen, unsere körpereigene Abwehr vorsorglich zu unterstützen, indem sie den Darm widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger machen. Wenn bei einer Infektion die Menge an Krankheitserregern zu groß wird, kommt es unweigerlich zu einem Ungleichgewicht der Darmflora und zu Beschwerden wie Durchfall. Die Einnahme von Probiotika soll dann die Zusammensetzung der Darmbakterien wieder zu Gunsten erwünschter und gesundheitsfördernder Mikroorganismen verschieben.

Probiotika: kein „One-size-fits-all“-Wunder gegen Verdauungsbeschwerden

Bakterien können das Milieu im Darm verbessern, leider aber auch das Gegenteil bewirken. Das eigene Mikrobiom, und damit das Zusammenspiel verschiedener Bakterienarten spielt nach der Einnahme von Probiotika eine wichtige Rolle für die Genesung. Über die natürliche und individuelle Zusammensetzung unserer Darmbakterien sowie deren Wechselwirkung mit zugesetzten Bakterien wissen wir noch relativ wenig. Somit ist es schwer, mit zugesetzten Bakterien gezielt positiven Einfluss auf die Darmflora zu nehmen! Probiotika können vor Beschwerden schützen oder die Behandlung unterstützen – doch neben dem eigenen Mikrobiom ist auch die Grunderkrankung entscheidend für den Behandlungserfolg von Probiotika. Für eine nachhaltige Behandlung von Krankheiten ist es essenziell, sich gezielt mit der tatsächlichen Ursache für die Beschwerden auseinanderzusetzen. Natürlich kann tatsächlich eine Störung des Mikrobioms für länger andauernde Beschwerden verantwortlich sein. Doch auch diese sollte ursächlich behandelt werden! Probiotika können als Überbrückung dienen, bis der Grund für die Beschwerden gefunden ist und der Darm aus eigener Kraft, auf natürliche Weise im Gleichgewicht bleiben kann.

Regeneration braucht Zeit, Schadstoffe eine gezielte Behandlung

Vertrauen Sie auf die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers! Dies gilt vor allem dann, wenn das Mikrobiom kurzfristig, etwa durch Medikamente, aus dem Gleichgewicht geraten ist. Bei gesundem Lebensstil und abwechslungsreicher Ernährung sollte die Darmflora sich aus eigener Kraft stabilisieren und Ihr ursprünglicher Gesundheitszustand schon bald wieder erreicht sein.

Auch Infektionen und Schadstoffe können Durchfall auslösen. In diesem Fall können Sie Ihren Darm mit der gezielten Behandlung der Ursache für die Irritation unterstützen. Probiotika können zwar helfen, bestimmte Keime abzuwehren – jedoch müssen sie sich dafür zuerst im Darm ansiedeln und mit dem körpereigenen Mikrobiom harmonieren.

Aktivkohle adsorbiert akute Auslöser für Durchfall

Aktivkohle ist ein effektives Mittel gegen Durchfall, der von Keimen oder Schadstoffen ausgelöst wurde. Bakterien, Toxine und alle anderen Schadstoffe werden von der porösen, stark vergrößerten Oberfläche der Aktivkohle auf natürliche Weise adsorbiert und können so zuverlässig und sicher während der natürlichen Darmpassage abtransportiert werden. 

Biocarbon® besteht aus rein pflanzlicher Aktivkohle, die aus den Schalen der Kokosnuss hergestellt wird.

Aktiv bei Durchfall.
Natürlich. Schonend. Sicher.