Im Einklang mit Alltag, Natur und Fortschritt – eine große Herausforderung

Unsere Umwelt ist heute eine andere als für unsere Vorfahren, doch unser Körper hat seine ursprünglichen Funktionen (z.B. den Fluchtinstinkt) behalten. Er reagiert auf äußere und innere Signale – häufig mit Zeichen aus dem Bauch, die es dann richtig zu deuten gilt. Unser Bezug zu Körper und Umwelt hat sich allerdings stark verändert: Krankheiten stören und bremsen uns, und sollen eher schnell als natürlich an der Ursache behandelt werden. Essen soll Hunger stillen, optimiert sein und uns schnell wieder einsatzfähig machen (oder auch einem Trend folgen), anstatt als Nahrung für alle Körperzellen betrachtet zu werden. Verdauung geschieht nebenbei, und um uns dafür allzu viel Ruhe zu gönnen, haben wir keine Zeit. Oft steht Effizienz vor Natürlichkeit, doch langfristig kann dies leider zu Problemen führen. Unser Ziel sollte daher sein, das Beste aus Natur und technologischem Fortschritt für Gesundheit und Wohlbefinden zu nutzen.

Die Verdauung: Spiegel unserer Umwelt und Gesundheit

Das Verdauungssystem ist das Bindeglied zwischen Körper und Umwelt. Alles, was wir zu uns nehmen, wird von dort in den Körper aufgenommen. Zudem hat unser Verdauungssystem die Fähigkeit, innere Probleme nach außen zu kommunizieren. Alltag und Umwelt können unseren natürlichen Bedürfnissen entgegengesetzt sein, und dies zeigt sich durch unterschiedlichste Auswirkungen auf Körper und Psyche. Verdauungsbeschwerden sind allgegenwärtig, unter anderem durch

  • Stress
    Unser vegetatives Nervensystem sorgt in Stressphasen für Aktivität und Wachsamkeit – Regeneration und Verdauung erfolgen in den Ruhephasen. Fehlen uns Ruhephasen über längere Zeit, kann es zu Problemen wie Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen oder Problemen mit der Verdauung kommen.

  • Unnatürliche Nahrungsmittel
    Industriell verarbeitete Lebensmittel können unseren Körper überfordern. Durch hohe Verarbeitung können verschiedene Inhaltsstoffe (z.B. Fruchtzucker, Gluten) um ein Vielfaches konzentrierter aufgenommen werden, als es mit naturbelassenen Nahrungsmitteln je möglich wäre und vom Körper manchmal nicht gut verarbeitet werden.

  • Krankheitserreger und Toxine
    Darminfektionen verbreiten sich besonders schnell dort, wo viele Menschen zusammenkommen und es dadurch zu Belastungen durch Krankheitserreger kommen kann. Auch andere Schadstoffe können in unser Verdauungssystem gelangen, die dann zu unterschiedlichen Symptomen führen können.

Unser Bauchgefühl kann uns dabei helfen, gesund zu bleiben

Bei Verdauungsbeschwerden ist es anhand der Symptome alleine meist schwierig, ihre wahre Ursache herauszufinden. Liegt der Grund im Darm selbst, sind es direkte Auslöser wie Unverträglichkeiten oder Schadstoffe - oder schlagen Lebensstil, chronische Erkrankungen oder seelisches Ungleichgewicht auf die Verdauung? Unser Körper will uns mit Signalen aus dem Verdauungssystem etwas kommunizieren und uns mit seiner Beschwerde immer zu einer Veränderung bewegen – welche das ist, müssen wir selbst herausfinden.

Wovor will unser Körper uns warnen? Wir können uns folgende Fragen stellen:

  • Wann treten die Beschwerden auf, gibt es erkennbare Zusammenhänge?
  • Habe ich mich in letzter Zeit zu sehr (oder zu wenig!) gefordert?
  • Will mein Körper etwas los werden, das ihm schaden könnte?
  • Ist das, was ich meinem Körper als Nahrung und Medizin präsentiere, natürlich und verwertbar?
  • Entspricht unser (Ess-)verhalten wirklich unseren Bedürfnissen?
  • Gestehe ich meinem Körper Natürlichkeit zu, oder erwarte ich zu viel Effizienz?

Langfristig sollten wir Beschwerden dort behandeln, wo sie entstanden sind und nicht nur dort, wo wir sie am deutlichsten spüren! Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie allerdings nicht mehr nur auf Intuition vertrauen, sondern unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen. Je genauer Sie Ihre Probleme beschreiben können, desto effektiver kann er Ihnen helfen, die Ursachen zu finden.